Baufortschritt

Nachricht von Pfarrer Charlie

Februar 2015

Liebe Adelheid und liebe Gemeindemitglieder und Foerderkreis,
Ich schreibe um Sie mitzuteilen, dass ich versetzet wurde. Ich bin nach Innenstadt von Nsukka, in der Näher vom Bistum Centrum versetzt. Es kommt in Kraft ab Morgen, dem 23. Januar. Als Nachfolger ist mein Spirituelle Sohn Pfarrer Stefan (Stephen) Ugwu gestellt. Ich bin sehr froh, dass er der richtiger Nachfolger wirklich ist. Er war mein Kaplan in meiner Ehemalige Gemeinde Ovoko. Er hat mit mir fuer zwei Jahre gewohnt und kennt alles über mich und meine Art und Styl des Lebens. Er wird mit mir zusammen trotz der Versetzung fuer den naechsten sechs Monaten mitarbeiten bis er an alle sich gewöhnt ist. Dann kann er alles übernehmen.
Wir haben bis jetzt viel über den Bau gemacht. Es hat viel Geld gekostet. Kaum hat man etwas uebriggeblieben. Auf allen Fälle gibt es mindestens ca. Sechshundert Euros auf dem Konto geblieben. Das wird so in Konto bleiben zum Schütz fuer die Lehrer wie vorgesprochen. D.h. ein MonatsLohn fuer die Lehrer!
Wir sind fertig mit den wichtigen Aspekten des Baus wie es sich vom Bilder aussieht. Wir haben viel gemüht, das Geld sehr vorsichtig zu benützen. Gott sei Dank es ist uns gelungen. Zur Zeit sind wir keinem schuldig. Mein Nachfolger beginnt ohne Schuld zu uebernehmen.
Nochmal möchte Euch ganz vom Herzen fuer alles danken. Ich bleibe in Verbindung mit dem Projekt. Keine Angst! Der neuer Priester Pfarrer Stefan begruesst und bedankt sich bei Euch. Alles Gute!

Pfr. Dr. Charles Ok. Onuh

photo 1

Pfr. Stefan Ugwu

Schule mausert sich zu kleinem Schulzentrum

November 2014

Viel ist in Umulokpa im letzten Jahr geschehen. Pfarrer Dr. Charles Onuh berichtete dem Förderkreis bei seinem Besuch in Olfen eindrücklich vom Baufortschritt des Schulneubaus in seiner Gemeinde „Holy Cross“.

KiGa-Gruppe1

Kindergartengruppe

Pfarrer Charlie, der zur Urlaubsvertretung in einer münsteraner Pfarrei im August nach Deutschland gereist war, machte deutlich, wie wichtig ihm, nach dem Bau der Grundschule, vom 1. bis 6. Schuljahr, dem Bau eines Kindergartens, nun auch der Bau eines Gebäudes für ein zukünftiges Gymnasium ist.

Geeigneten Kindern soll so die Möglichkeit geboten werden, in Umulokpa ihre Schullaufbahn mit dem Westafrikanischen Abitur abschließen zu können. Eine Riesenchance, auch für die Kinder aus den vielen kleineren, weit abgelegenen Dörfern rund um Umulokpa, die sie sonst nie hätten.

Pfarrer Charlie, der sich mit unermüdlichem Engagement und noch größerer Zuversicht diesen Bauprojekten widmet, musste jedoch zu bedenken geben, dass, nachdem das Fundament gegossen und die Mauern errichtet waren, keine finanziellen Mittel für den Bau des Gymnasiums mehr vorhanden waren.

So, was nun?

Im Gepäck hatte er einen bereits vorbereiteten Antrag ans Bistum Münster. Was einmal geklappt hat, könnte ja auch ein weiteres Mal klappen!

Nachdem der Schulneubau bereits in vergangener Zeit vom Referat Weltkirche gefördert worden war, gelang es Pfarrer Charlie, mit Unterstützung von zwei weiteren Vertretern des Förderkreises, dem zuständigen Weihbischof Dr. Zekorn in einem persönlichen Gespräch sein Anliegen vorzutragen. Dieses Gespräch, das in angenehmer Atmosphäre und großer gegenseitiger Wertschätzung geführt wurde, endete mit der begründeten Hoffnung der Drei auf nochmalige finanzielle Unterstützung.

Und so ist es jetzt auch gekommen. Das Bistum hat nochmals 15.000 € bewilligt (allerdings letztmalig), damit auch das Gebäude des Gymnasiums größtenteils fertiggestellt werden kann. Dies sorgte verständlicherweise für große Freude und Erleiterung bei Pfarrer Charlie und dem Förderkreis.

098_Das Büro der Kindergartenleiterin

Büro der Kindergartenleitung

150_Die Holzarbeit wird fertig

Der Dachstuhl ist fertig

Allen Beteiligten ist jedoch klar, dass ohne die Spendenbeiträge aus Olfen dieses Schulprojekt so nie hätte verwirklicht werden können. Die Olfener Spendengelder werden nun in erster Linie zur Sicherung der Lehrergehälter verwendet.

 

 

Dies scheint dem Förderkreis eine besonders sinnvolle Mittelverwendung zu sein, die vorrangig durch längerfristige Daueraufträge möglich gemacht wird.

 

 

 

Eine gelungene Aktion des Förderkreises war der Sponsorenlauf behinderter Kinder an der Schule am Leithenhaus, Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation, einer Schule in Bochum, an der Marita Grieger tätig ist.

„Ich habe 10 hörgeschädigte Kinder (6 und 7 Jahre alt) in meiner Klasse. Und man glaubt es kaum, aber diese 10 kleinen Menschen sind insgesamt 124 Runden um den Sportplatz gelaufen! Einer hat 19 Runden in 60 Minuten geschafft…“

Eine weitere Aktion plant Monika Seiler mit ihrer Klasse am Mallinckrodt-Gymnasium in Dortmund.

Bei seiner Rückkehr nach Nigeria hatte Pfarrer Charlie schweres Gepäck. In zwei Koffern befanden sich jeweils 5 Laptops, die an dem Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg in Lüdinghausen ausrangiert worden waren. Da Pfarrer Charlie das Gewicht unterschätzt hatte, gestaltete sich die Rückreise durchaus „beschwerlich“. Zum Glück sind er und die Geräte aber heile in Umulokpa angekommen, so dass er nun stolz von der neuen Laptop-Klasse berichtet.

Ein Seminarist, der für das nächste Jahr bei ihm wohnen wird, wird die Schüler im Umgang mit den Geräten unterrichten.

Vorausgesetzt es gibt auch Strom!

Doch auch hier hat der Pfarrer an einer besseren Situation gearbeitet. Leitungen für Strom gibt es ja schon länger, doch war der Strom, „den sie uns schickten nicht geeignet“.

Mehrfach ist er nun zur Stadt gefahren und hat Anträge gestellt. Mit dem Ergebnis, dass zumindest zurzeit, 7 Stunden Strom pro Tag fließen, und zwar in der ganzen Umgebung. Die Menschen in seiner Gemeinde sind schwer beeindruckt. Sie sagen: „Der Pfarrer hat uns Strom gebracht.“ Doch dieser sieht die Situation realistisch und plant, sobald es möglich ist, ein Notstromaggregat auch für die Schule anzuschaffen.

000_Durchschau von allen Klassen

Schulalltag

Jetzt, wo die Schul-und Kindergartenräume zur Verfügung stehen, möchte Pfarrer Charlie den Kindern und Jugendlichen auch in den Ferien die Chance bieten, sich mal in einer größeren Gruppe treffen zu können. Solche Freizeitaktivitäten sind im Dorf bisher unbekannt gewesen. Im letzten Jahr startete er erstmalig mit einer solchen „Ferien-Jamboree“. Da diese Aktion von den Jugendlichen begeistert angenommen wurde, wurde sie in diesen Sommerferien wiederholt. Pfarrer Charlie schreibt: „Es sind ca. 300 Jugendliche aus meiner Gemeinde zusammen gekommen. Noch mehr als im letzten Jahr. Eine ganze Woche sind sie morgens von zu Hause gekommen und blieben bis fünf Uhr abends. Wir haben uns um sie gekümmert. Jeden Mittag gab es Essen für alle. Sie haben in verschiedenen Workshops miteinander gearbeitet. Z. B. Home Economics (diese Gruppe bereitete das Mittagessen vor), Lesungen über die Ebola-Epidemie, Ethics und moralische Verhältnisse, Computer-Grundkenntnisse u. s. w.“

So wie bei uns gibt es auch in Nigeria gesetzliche Vorschriften zum Betrieb einer Schule. Demnächst wird eine Prüfungskommission der Regierung die Schule besichtigen, um die Genehmigung erteilen zu können, dass Schüler dort ihr Westafrikanisches Abitur machen dürfen. Leider ist es nur so, dass dafür auch erhebliche Gebühren gezahlt werden müssen.

Die Aufgabe des Förderkreises besteht nun darin, das kleine Schulzentrum finanziell zu festigen, damit die gute Arbeit mit der dort begonnen wurde, fortgesetzt werden kann.

Chronik des Schulneubaus

1. Bauabschnitt Schule

  • Sommer 2012 Bodenplatte der Schule wird gegossen
  • März 2013 Maurerarbeiten beginnen
  • August 2013 Dach wird gedeckt
  • September 2013 Einweihung der Schule durch Bischof Rev. Prof. G. Onah
  • September 2013 Aufnahme des Unterrichts (7 Klassenräume)

2. Bauabschnitt Kindergarten

  • Dezember 2013 Fundament des Kindergartens wird erstellt
  • Mai 2014 Einweihung und Inbetriebnahme des Kindergartens

(3 Gruppenräume u. 1 Raum für Tagesbetreuung)

3. Bauabschnitt Gymnasium

  • Mai 2014 Beginn Bau des Gymnasiums (6 Räume und 1 Bibliothek)
  • August 2014 Fertigstellung der Maurerarbeiten

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Es ist einiges geschafft….

November 2013
  • Seit Februar 2011 versuchen die Menschen aus Pfarrer Charlies Gemeinde gemeinsam  mit ihm eine Grundschule zu errichten, die sich von der staatlichen Schule mit ihren katastrophalen Zuständen abhebt.
  • Im Sommer 2012 wurde aus eigenen Mitteln der Gemeinde die Bodenplatte der Schule gegossen. Gleichzeitig wurden die Mauersteine in eigenen Regie gefertigt. Hierfür wird jeder Stein einzeln aus einem Gemisch aus Zement und grobem Sand gepresst.
  • Im März 2013 konnte mit Hilfe der eingegangenen Spendengelder mit den Maurerarbeiten begonnen werden.
  • Im Juni 2013 wurde der Dachstuhl gerichtet. Vor Ort werden erstaunlich kleine Balkenquerschnitte verwendet. Doch wenn man bedenkt, dass dort niemals mit Schneelast zu rechnen ist, reicht es aus. Es wird ein sehr hartes Holz aus der nahen Umgebung verwendet.
  • Im August 2013 wurde dann das Dach gedeckt. Das Material dafür sind Alubleche.
  • Seit dieser Zeit wird an der Inneneinrichtung gearbeitet, so dass alle Klassenräume über Tische und Stühle/Bänke verfügen.
    Üblicherweise gibt es Bänke für ca. 5 Kinder. Die neue Schule in Umulokpa orientiert sich an der Montessori-Pädagogik. Deshalb wurden die ersten Klassenräume mit Gruppentischen für jeweils 4 Kinder ausgestattet.
  • Da es keine Fachhandwerker vor Ort gibt, müssen nahezu alle Handwerker aus der nächsten großen Stadt (Nsukka) geholt werden, welches eine zusätzliche Schwierigkeit für den Schulbau dargestellt hat.
    Deshalb wohnte z. B. der Tischler, der die Schulmöbel gefertigt hat, ungefähr 3 Monate bei freier Kost und Logis bei Pfarrer Charlie im Pfarrhaus.
  • Im November 2013 wurden dann die Steine für den Anbau des Kindergartens hergestellt.